Namensgeberin Elisabeth Groß
Elisabeth Groß wurde am 11. März 1901 als drittes von acht Geschwistern in Niederwenigern an der Ruhr als Tochter eines Bergmanns und „Kötters“ geboren.
Sie heiratete am 24. Mai 1923 den Gewerkschaftssekretär Nikolaus Groß, dem vier Jahre später die Chefredaktion der Westdeutschen Arbeiterzeitung, dem Presseorgan der Katholischen Arbeiterbewegung in Köln übertragen wurde.
Zwischen 1924 und 1939 brachte sie sieben Kinder zur Welt.
Aus seiner christlichen Grundhaltung heraus engagierte sich ihr Mann mit Beginn des Dritten Reiches im Widerstand gegen den Nationalsozialismus.
Im Zusammenhang mit dem Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 wurde er verhaftet und am 23. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee am Galgen hingerichtet.
Elisabeth Groß ist diesen Weg des Martyriums an der Seite ihres Mannes mitgegangen. Sie war Tröstende und Leidende zugleich. In ehelicher Solidarität gab sie ihrem Mann reiche Kraft und ihren Kindern in den Schrecken von Krieg und Verfolgung Halt und Orientierung.
Sie ist den Weg durch das Chaos dieser Zeit ohne sich zu schonen, betend und mit großem Gottvertrauen gegangen.
Nach der Hinrichtung ihres Mannes musste sie ihre sieben unmündigen Kinder alleine versorgen und erziehen. In diesem Bemühen steht sie exemplarisch für eine ganze Generation mutiger Frauen, denen wir einen Teil des Wiederaufbaus unseres Landes zu verdanken haben.
Aus ihrem christlichen Verantwortungsbewusstsein heraus engagierte sie sich nach dem Zusammenbruch Deutschlands in vielen kommunalen Ausschüssen der Stadt Köln.
Sie war Mitbegründerin der CDU und wirkte im Geiste ihres Mannes mit, wo ihre Mithilfe gefragt war.
Im September 1966 verlieh ihr der Bundespräsident das große Bundesverdienstkreuz I. Klasse in Würdigung ihrer Verdienste um Kirche und Gesellschaft.
Ihrem Leitspruch, „Gott hat immer wunderbar geholfen“, vertraute sie bis ans Ende ihres Lebens.
Elisabeth Groß starb am 21. Februar 1972 im Kreise ihrer großen Familie.
Persönlichkeiten des kirchlichen und öffentlichen Lebens würdigten sie als eine vorbildliche und glaubensstarke Frau.
Ihr Mann, Nikolaus Groß, wurde am 7. Oktober 2001 durch Papst Johannes Paul II in Rom als Märtyrer selig gesprochen.